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Modernisierung der Heizung – Basiswissen

Höhere Zuschüsse und ein Effizienzlabel für alte Heizkessel sollen der Heizungsmodernisierung Schwung verleihen.

Gute Handwerker sind gefragt (Foto: A. Kaatz)

Gute Handwerker sind gefragt (Foto: A. Kaatz)

Hausbesitzer erhalten regelmäßig Besuch von ihrem Schornsteinfeger. Dessen Hauptaufgabe ist es schon lange nicht mehr, nur den Kamin zu kehren, sondern auch den Heizkessel unter die Lupe zu nehmen. Er misst Emissionen und Abgasverluste und stellt eine Bescheinigung darüber aus, ob die Heizung die geltenden Grenzwerte einhält. Das ist auch bei vielen alten Kesseln der Fall und kann andernfalls meist durch eine Anpassung der Einstellungen erreicht werden.

1×1 der Heizung

Für viele Hausbesitzer ist das erfolgreiche Bestehen der Schornsteinfegerprüfung gleichbedeutend mit der Bestätigung, dass ihr alter Heizkessel noch immer dem Stand der Technik entspricht. Läuft die Heizung dann zuverlässig, sehen sie keinen Anlass, über den Austausch gegen einen modernen Kessel oder gar den Umstieg auf erneuerbare Energien nachzudenken.

Abgaswerte wenig aussagekräftig

Das allerdings ist ein grundlegender Irrtum. Denn die Abgaswerte sagen nichts über die tatsächliche Effizienz des alten Öl- oder Gaskessels aus. Und die lässt bei den allermeisten Heizungen im Gebäudebestand zu wünschen übrig.

Von den insgesamt rund 20,7 Millionen Wärmeerzeugern sind nach Erhebungen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) weniger als zwei Drittel auf dem aktuellen Stand der Technik. Das bedeutet, dass sie je nach Alter und Energieträger bis zu 30 Prozent mehr Brennstoff verbrauchen und entsprechend mehr CO2-Emissionen verursachen als moderne Geräte.

Nach BDH-Berechnungen könnte Deutschland allein durch eine vollständige Sanierung des Heizungsbestands 13 Prozent seines gesamten Endenergieverbrauchs einsparen. Wenn es bei den bisherigen Modernisierungsraten bliebe, würde es bis dahin aber noch deutlich mehr als 30 Jahre dauern. Denn aktuell werden nach BDH-Erhebungen pro Jahr nur zwei bis drei Prozent der alten Öl- und Gaskessel ausgetauscht.

Eine verbesserte Förderung und ein Effizienzetikett für alte Heizungen sollen der stockenden Wärmewende im Heizungskeller daher den nötigen Schwung verleihen.

Zuschüsse für Heizkessel

Seit 2015 können Hausbesitzer höhere Zuschüsse für den Austausch ihres alten Heizkessels gegen ein effizientes Heizsystem auf der Basis erneuerbarer Energien erhalten. Im Rahmen des neuen Anreizprogramms Energieeffizienz (APEE) hat die Bundesregierung die Zuschüsse 2016 nochmal um 2o Prozent aufgestockt. Auch die Kfw-Zuschüsse für die Heizungsmodernisierung mit einem Gas- oder Öl-Brennwertkessel wurden erhöht.

Zusätzliche Impulse soll das Anfang 2016 eingeführte Effizienzlabel für alte Heizkessel bringen. Hausbesitzern wird damit aufgezeigt, ob bei ihrer Heizung Handlungsbedarf besteht. 14,5 Millionen Heizkessel ohne Brennwerttechnik werden sich dabei in den nächsten Jahren im roten Bereich der Bewertungsskala wiederfinden. Sie sind veraltet, verbrauchen deutlich zu viel Energie und sollten bei nächster Gelegenheit gegen ein effizientes Heizsystem ausgetauscht werden.

Der Austausch einer alten, ineffizienten Heizung kann durchaus lohnenswert sein. Wichtig: Achten Sie beim Einbau und Anschluss der Anlage auf die sorgfältige Planung und eine saubere Bauausführung, um zu vermeiden, dass die Anlage über- oder unterdimensioniert ist. Beziehen Sie die voraussichtliche Nutzungsdauer in Ihre Kalkulation mit ein.

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