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Gegen die Wühlmaus im Garten vorgehen

Im Frühjahr tauchen die Tulpen gar nicht erst auf oder treiben nur verkrüppelt aus? Rosensträucher und Obstbäume welken? Folgen der Wühlmaus, auch Schermaus genannt.

So lebt die Wühlmaus

Die Wühlmaus bevorzugt frische, feuchte Böden, Gräben, lichte Laub- und Mischwälder, Wiesen und vergraste Jungkulturen. Sie ernährt sich von Wurzeln, Rhizomen, Knollen und Zwiebeln verschiedenster Pflanzenarten. Auch giftige Pflanzen wie den Märzenbecher schreckt eine hungrige Wühlmaus nicht ab; sie mögen die Blumenzwiebeln sogar sehr gerne.

Auch junge Bäume sind gefährdet. Durch das Benagen und Fressen der Wurzeln werden Obstgehölze, Beerensträucher, Ziergehölze, Blumenzwiebeln sowie Wurzelgemüse geschädigt. Rasenflächen werden durch das Wühlen zerstört. Wühlmäuse halten keinen Winterschlaf. Deshalb verrichten sie ihr schädigendes Werk das ganze Jahr über.

Die Wühlmaus lebt in unterirdischen Gängen, die 50 bis 100 Meter lang werden können. Sie kommt zumeist nur zur Paarung und Wanderung an die Erdoberfläche. Ein Weibchen wirft pro Jahr mindestens zehn Nachkommen. Zudem werden die Tiere des ersten Wurfes einer Saison noch in derselben Saison geschlechtsreif. Das erklärt die schnelle Ausbreitung.

So gehen Sie gegen die Wühlmaus vor

Die gefräßigen Nager lassen sich mithilfe von Esskastanienschalen abschrecken. Lassen Sie diese braun und hart werden. Dann mischen Sie diese, zum Beispiel bei Neuanpflanzungen, unter die Pflanzerde.

Fallen, Gas, Gift, Ultraschallgeräte und sogar Selbstschussgeräte bietet der Handel für den Kampf gegen die hartnäckigen Nager an. Diese Mittel und Geräte sind nicht jedermanns Sache, in der Wirkung zum Teil umstritten und manchem Gartenbesitzer schlicht zu teuer. So hat sich ein recht großes Spektrum an Hausmitteln entwickelt, das von Hunde- oder Katzenhaaren über Fichtentee bis hin zu stark riechenden Pflanzen reicht. Zypressen-Wolfsmilch, Knoblauch, Kaiserkrone und Steinklee haben sich in manchem Garten bewährt. Allerdings gilt, was für alle diese Tricks gilt: Nicht jeder funktioniert überall. Aber ausprobieren kann man es.

Prüfen Sie vor dem Einsatz von Wühlmaus-Gas, ob die Gänge in Ihrem Garten noch genutzt werden. Dazu bietet sich die Verwühlprobe an: Mehrere Gänge (an etwa 10 bis 20 Stellen) werden auf 20 bis 30 Zentimeter Länge geöffnet und spätestens am nächsten Morgen, kontrolliert. Sind die Gänge von innen her wieder zugeschoben worden, sind sie bewohnt. Wühlmäuse scheuen Licht bzw. einströmende Luft. Bleiben die Gänge offen, haben sich die Wühlmäuse zurückgezogen. Das Wühlmausgas Cumatan erhalten Sie in Gartencentern oder im Internet.

Was man sonst noch tun kann

1. Sitzstangen für Greifvögel, Einfluglöcher für Schleiereulen in der Scheune oder Steinhaufen für das Hermelin – wer den natürlichen Feinden der Wühlmaus gute Bedingungen bietet, kann der Plage auf natürliche Weise zu Leibe rücken. Diese Tiere gehen sehr effektiv auf Wühlmausjagd. Eine ehrgeizige junge Katze kann das übrigens auch.

2. Fallen gelten als die zuverlässigste und umweltfreundlichste Methode im Kampf gegen Wühlmäuse. Es gibt sie in unterschiedlichsten Formen – Drahtfallen, Kippbügelfallen, Röhren- und Kastenfallen und mehr. Sie werden in einen Gang geschoben. Einige Modelle können mit Ködern versehen werden. Dafür bieten sich zum Beispiel Sellerie, Apfel, Kartoffel oder Möhre an.

3. Um einen Gang zu finden, empfehlen sich Wühlmausstäbe aus dem Fachhandel. Steckt man sie rings um die Hügel in den Boden, merkt man anhand des fehlenden Widerstands sofort, an welcher Stelle sich unter der Erde ein Gang verbirgt: Hier wird eine Falle platziert – und die Maus gefangen. Vor dem Aufstellen der Falle sollten allerdings die Hände mit Erde abgerieben oder Handschuhe angezogen werden, um die Wühlmäuse nicht durch den menschlichen Geruch abzuschrecken.

4. Das Wühlmaus-Gas gibt es als Patronen zum Anzünden oder als Köder, die bei Kontakt mit dem feuchten Boden den Wirkstoff freisetzen. Das Gas tötet die Wühlmäuse in der Regel nicht, sondern vertreibt sie. Bei sandigen Böden ist die Wirkung eingeschränkt, weil das Gas zu schnell entweicht. Beim Ausbringen der Patronen oder Köder unbedingt die Gebrauchsanweisung des Herstellers beachten.

5. Fraßköder dürfen nur in den Gängen und nicht etwa offen ausgelegt werden. Das würde andere Tiere gefährden. Der Erfolg hängt allerdings auch davon ab, wie groß das Nahrungsangebot im Garten gerade ist. Ist genug zu knabbern da, bleiben die Fraßköder oft unbeachtet und verderben.

Pflanzen schützen

Um Anpflanzungen vor der Wühlmaus zu schützen, kann man deren Wurzeln hinter Gitter bringen. Dazu wird das Pflanzloch komplett mit sechseckigem Maschendraht ausgelegt, der an den Rändern reichlich übersteht. Dann wird der Baum normal gepflanzt, das überstehende Drahtgeflecht zur Mitte geklappt und rund um den Stamm verschnürt. Allerdings lässt man dort ein bisschen Platz, damit das Metall nicht später in die Rinde einschneidet. Die Maschen sollten nicht weiter als 15 Millimeter auseinander stehen. Wer sich diese Mühe nicht machen will, kann solche Gitterkörbe auch kaufen. Solche engmaschigen Drahtkörbe eignen sich auch zum Schutz von Blumenzwiebeln.

Diese Pflanzen vertreiben Wühlmäuse

Bestimmte Geruchsstoffe vertreiben Wühlmäuse aus dem Garten:

1. Eine gute Wirkung erzielt man mit Holunder- und Thuja-Pflanzen. Der Vorteil: Sie sind zugleich eine schöne Zierde für Ihren Garten.

2. Setzen Sie beide Pflanzen paarweise ein.

3. Verwenden Sie viele dieser Düfte – das erhöht die Wirkung. Verteilen Sie die Pflanzen gleichmäßig im Garten. Orientierungspunkte sind dabei die Eingänge zu den unterirdischen Gängen.

4. Ebenfalls gut geeignet sind Narzissen.

5. Nicht nur Blumen, auch Kräuter und Gewürzpflanzen helfen. So können Sie zum Beispiel Knoblauch pflanzen, der durch seinen starken Duft ebenfalls zu den natürlichen Mitteln gegen Wühlmäuse gehört. Selbst wenn Sie den Knoblauch später nicht als Gewürz nutzen möchten, können Sie das Kraut einfach wachsen lassen und dann die Zeit der Blüte nutzen.

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