Skip to content

Die neuen Maybe-Lover: Es bleibt ein Spiel ohne Ziel

  • by
  • Leben

“Don´t be a maybe” heißt ein aktueller Werbespruch. Die Kampagne richtet sich an die Generation der in den Achtziger-Jahren-Geborenen. Sie sind hochqualifiziert und vernetzt, aber ohne Ideale und Ziele. Motto: Offen für alles, bereit zu nichts.

Man spricht bereits von Maybe-Frauen und Maybe-Männern. Und Maybe-Lovern. Zu erkennen bei Facebook am Beziehungsstatus “Es ist kompliziert”.

Die Hymne zur Generation ist vielleicht Frida Golds “Wovon sollen wir träumen”. Im Songtext heißt es:

Wir lassen uns treiben durch die Clubs der Stadt/
Durch fremde Hände und wir werden nicht satt/
Wir wachen dann auf bei immer anderen Geliebten/
Von denen wir dachten, dass wir sie nie verlassen

Ein klares Vielleicht wird immer mehr zum Normalzustand in Sachen Liebe, Sex und Partnerschaft.

Heute herrschen in Beziehungen viele verschiedene “individuell ausgehandelte Arrangements”, hat der Think Tank Zukunftsinstitut festgestellt. Ein großer Motor für die neue Vielfalt ist das Internet, da hier auch kleine Phänomene leicht eine große Öffentlichkeit erhalten können. Online-Singlebörsen vereinfachen das Zusammentreffen von Partnern, die ähnliche Vorlieben teilen, ohne dass auf Moralvorstellungen Rücksicht genommen werden müsste.

Liebespraktiken, die lange als Sittenverfall galten, gelangen, angetrieben durch die digitalen Medien, von den Rändern der Gesellschaft direkt in die Mitte.

Die Zukunftsforscher haben untersucht, wie sich die neuen Beziehungsformen beschreiben lassen und sind auf diese vier Typen gekommen:

1. Scheduled Sex

Vielen Paaren ist wichtig: Die Partnerschaft darf nicht stressen. Freiheiten und Verpflichtungen werden ständig ausgehandelt. Das führt dazu, dass Regelungen gefunden werden, die Verträgen nahe sind. Auch beim Sex werden das Wann, Wo und Wie festgelegt.

2. Friends with Benefits/Freundschaft Plus

Ein bisschen Freundespaar, ein bisschen Liebespaar. Wer keine Beziehung mit “allem drum und dran” eingehen möchte, findet Freunde und Vertraute, die auch zu gelegentlichem Sex bereit sind. Eben Freunde mit gewissen Vorzügen. Manche schaffen es, auf dieser Basis gemeinsame Kinder zu haben.

3. Asexualität

Stress und Hektik im Alltag führen zu Müdig- und Lustlosigkeit. Studien in Frankreich und Japan zeigen: Paare wollen nicht auch noch einem Erotik-Diktat unterliegen und befreien sich davon. Früher sagte man missfällig, sie lebten wie Bruder und Schwester zusammen. Heute heißt es: Entspannt Euch!

4. Polyamory

Polyamorie meint die bedingungslose Liebe zu mehr als einem Partner – bei Einverständnis aller Beteiligten. Von einer Frau mit vier Männern auf fünf Kontinenten bis zu fünf Männern mit zehn Frauen in einer Wohngemeinschaft ist alles möglich.

Das schreiben andere:

Generation Maybe hat sich im Entweder-oder verrannt (WELT Online)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.