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Bonsai-Bäume pflegen und gestalten

Bevor sie ihre faszinierende Form erlangen, haben sie eine Kulturzeit von mindestens drei Jahren hinter sich: Bonsai wollen gehegt, gepflegt und gestaltet werden. 

Bonsai (Foto: Nicholas Cole/flickr/CC BY 2.0)

„Baum in der Schale“ heißen die fernöstlichen Miniatur-Bäume übersetzt. Durch Umtopfen, Einkürzen der Wurzeln, Rückschnitt zu langer Triebe und Formierung durch Draht lassen sich kleine Wunderwerke erzielen.

Bonsai ähneln ihren Artgenossen am natürlichen Standort, nur sind sie wesentlich kleiner. Sie lassen sich in vielen Formen gestalten: Als gerade oder geneigte Stämmchen, in Buschform, als Kaskaden, liegender Stamm oder Wald. In einem Asia-Garten sind sie unumgänglich.

Für die Kultur als Bonsai sind alle verholzenden, kleinblättrigen oder kleinnadeligen Baum- und Straucharten geeignet. Traditionell werden in der asiatischen Gartenkunst asiatische Ulmenarten, Azaleen oder Fruchtbäume wie Kulturapfel und Japanische Aprikose verwendet.

Dabei eignen sich auch in Europa heimische Bäume gut für die Bonsai-Kultur im asiatischen Gartenstil. Beliebt sind hierzulande kleinblättrige Ahornarten, Kiefern, Fichten, Buchen und Wacholder. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie empfehlen ausdrücklich heimische Gehölze als Bonsai, weil sie auf unser Klima eingestellt sind und dadurch ganzjährig im Freien stehen können. Doch auch Zimmerpflanzen lassen sich als Bonsai formen: Der heimische Buchsbaum ebenso wie die exotischen Pflanzen Carmona, Duranta, Orangenjasmin und kleinblättrige Gummibaumarten.

Die „Outdoors“

Die Bonsai für Balkon, Terrasse und Garten werden „Outdoors“ genannt. Diese Bäumchen müssen ständig im Freien stehen und überwintern auch hier. Vor strengem Frost müssen sie jedoch geschützt werden. Bäume aus den Tropen oder Subtropen müssen dagegen im Winter ins Haus genommen werden. Hier sprechen die Fachleute von „Indoor“-Bonsai. Der beste Standort eines jeden Bonsai ist im Sommer aber im Freien auf der Terrasse, auf dem Balkon oder an einem schönen Platz im Garten. Dort ist der Baum den Witterungseinflüssen Sonne, Wind, Regen ausgesetzt, die er braucht, um sich richtig entwickeln zu können.

Um die Wuchsform eines Bonsai zu erhalten, müssen Äste, Zweige, Triebe und Wurzeln immer wieder zurückgeschnitten werden. Die Häufigkeit des Schneidens richtet sich nach dem Wachstum der jeweiligen Art. Manche Bäume müssen nur einmal im Frühjahr, andere während der gesamten Wachstumsperiode bis in den Herbst hinein geschnitten werden, weil sie immer wieder neu austreiben. Die Wurzeln werden beim Umtopfen um ein bis zwei Drittel zurückgeschnitten. Der Baum wird so immer wieder zur Bildung neuer Wurzeln angeregt und kann dadurch sehr alt werden.

Eine weitere Methode, um auf die Form eines Bonsai einzuwirken, ist das Drahten oder Spannen von Ästen. Hierzu werden Stamm, Äste und Zweige, die geformt werden sollen, spiralförmig mit eloxiertem Aluminiumdraht umwickelt. Man wickelt den Draht straff, aber nicht zu fest in gleichmäßigen Windungen von unten nach oben und bringt dann die Äste und Zweige in die gewünschte Richtung.

Die Korrekturhilfe muss aber nach einiger Zeit wieder entfernt werden, um ein Einwachsen zu vermeiden.

Feuchtigkeit ist für die Miniatur-Bäume ebenso wichtig wie im Fachhandel erhältliche spezielle Bonsai-Erde. Ein Bonsai darf nie völlig austrocknen, weil sonst die feinen Wurzeln absterben. Die Erde sollte also zu jeder Jahreszeit leicht feucht sein, aber niemals nass. Wenn er doch einmal etwas trockener geworden ist, stellt man den Baum bis zum Schalenrand ins Wasser, damit er sich wieder richtig vollsaugen kann. Es empfiehlt sich generell, den Baum beim Gießen zu tauchen. So wird sichergestellt, dass auch die feinen Faserwurzeln im untersten Bereich der Schale mit Wasser versorgt werden. Die Blätter lieben ein behutsames Überbrausen.

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