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Bad putzen wie Mutti – nur sanfter

Badputz auf die sanfte Tour: Die besten Tipps, wie Fliesen, Waschbecken und Armaturen beim Putzen nicht baden gehen und trotzdem problemlos sauber werden.

Schmutzränder und Kalkflecken sollen weg – und da scheint jedes Mittel recht. Aber Vorsicht: Was ein Waschbecken unbeschadet übersteht, kann den Armaturen heftig zusetzen. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass die Chemie stimmt. Wer dann noch ein paar kleine Helfer clever einsetzt, kommt garantiert immer zu einem sauberen Ergebnis.

Fliesen

Wie fast überall im Bad sind ein paar Spritzer Neutralreiniger (pH-Wert 6 bis 10) im Putzwasser die beste Lösung. Fliesen abreiben und mit mit einem Fensterwischer abziehen. Seifenhaltige Produkte machen die Kacheln stumpf, Scheuerpulver zerkratzt die Glasur. Besonders sensibel sind polierte Kalksteine wie Marmor oder Travertin: Essig und andere Säuren, aber auch alkalische Mittel (pH-Wert über 12) wie Salmiak und einige Schmierseifen, ruinieren die edlen Oberflächen.

Fugen

Eine alte Zahnbürste ist für die schmalen Vertiefungen der ideale Ausputzer. Haben sich Schimmelpilze oberflächlich angesiedelt, hilft Chlorbleichlauge aus der Apotheke. Beim Schrubben Handschuhe tragen, gut lüften und die Lauge sparsam einsetzen, denn sie belastet das Abwasser. Vorsicht: Chlorhaltige Produkte – dazu zählen auch einige Sanitärreiniger – nie zusammen mit sauren Mitteln verwenden. Das Gemisch bildet in Sekundenschnelle giftige Chlorgase, und Mörtelfugen vertragen ohnehin keine Säuren. Wollen Sie eine Wand oder den Fußboden vom Kalk befreien, Fugen unbedingt vorher wässern.

Waschbecken und Wanne

Bei einer Badewanne haben Sie es meistens mit Emaille oder Acryl zu tun. Duschwanne und Waschbecken können auch aus Keramik sein. Acryl fühlt sich im Vergleich zu den anderen beiden Materialien nicht so kalt an. Objekte aus Emaille sind wegen der geringeren Wandstärke oft zierlicher als solche aus Keramik. Im Zweifelsfall sollten Sie beim Hersteller nachfragen, denn es gibt einige Unterschiede bei der Pflege. Während glasierte Keramik kratzfest und säurebeständig ist, kann Emaille, falls sie nicht entsprechend ausgerüstet ist, schon durch Essig leiden. Gegen Kalk deshalb lieber zehnprozentige Zitronensäure (aus der Apotheke) auftragen. Übliche Scheuerschwämme oder eine Abreibung mit Scheuerpulver nimmt Emaille aber übel. Und für Acryl sind solche groben Methoden erst recht ungeeignet. Farbige Wannen aus diesem Kunststoff werden durch Lösemittel wie Benzin blass. Erlaubt ist fünfprozentiger Haushaltsessig zur Beseitigung von Kalkrändern. Für Seifenreste und Schmutzränder brauchen Sie bei allen drei Varianten sowieso nur einen Neutralreiniger und einen Bad-Putzschwamm. Im Gegensatz zu Topfreinigern hat die helle Seite keine Schleifkörper und geht deshalb selbst an empfindlichen Oberflächen völlig spurlos vorbei.

Für Spezialaufgaben im Bad sollten Sie eine Flaschen- und eine Zahnbürste reservieren. Hartnäckige Ablagerungen entfernt Scheuermilch. Als Schleifmittel enthält sie Marmormehl, das auch Emaille oder glasierte Fliesen auf die sanfte Tour reinigt. Der Einsatz von Scheuerpulver wäre keine glänzende Idee: Die groben Schleifkörner hinterlassen Kratzer, in denen sich der Schmutz festsetzt. Außerdem werden die Oberflächen dadurch matt.

Armaturen

Klar, Essig ist ein guter Kalklöser, aber Ihre Wasserhähne können ganz schön sauer auf ihn reagieren. Essig greift Messing, eine Kupferlegierung, an. Und moderne Armaturen bestehen unter einer meist sehr dünnen Chromschicht aus Messing. Hat die glänzende Hülle einen kleinen Riss, zersetzt der Essig die Kupferanteile und bildet Grünspan. Für Armaturen ist deshalb zehnprozentige Zitronensäure die bessere Wahl. Verkalkte Perlatoren und Einsätze von Duschköpfen, die nicht verchromt sind, werden durch ein Essigbad über Nacht jedoch schneller frei. Tipp: Vor jeder Kalkbehandlung Fett- und Seifenreste beseitigen, sonst ist die Säure machtlos. Auf Hochglanz polieren Sie die Hähne mit Edelstahl-Pflegemitteln und einem Mikrofasertuch. Zusatzeffekt: Der Chrom bleibt länger glänzend, weil der Pflegefilm Wasser abperlen lässt.

WC

Wer es regelmäßig bürstet, benötigt nicht mehr als Scheuermilch oder Neutralreiniger. Kalk unter dem Spülrand erweichen Sie mit in Essigessenz getränktem Haushaltspapier. Dabei gut lüften. Nur wenn Ihnen der Vormieter ein verwahrlostes Bad hinterlässt, brauchen Sie einen Sanitärreiniger. Er wirkt mit Säure gegen Kalk und mit Tensiden gegen Fett- und Seifenschmutz. Umweltschonende Produkte arbeiten dabei mit Zitronensäure. Und lassen Sie sich nicht von sprudelnden Sanitärpulvern täuschen: alles nur Werbe-Geblubber, sie machen nicht gründlicher sauber als andere Mittel.

Eine Spezialbehandlung erfordert Braunstein. Diese rostähnlichen Ablagerungen treten bei manganhaltigem Wasser auf und lassen sich mit einer Mischung aus zehnprozentiger Essigsäure und sechsprozentigem Wasserstoffperoxid (Apotheke) beseitigen.

Dusche

Egal ob die Abtrennung aus Glas oder Kunststoff ist: Auf Scheuermittel sollten Sie grundsätzlich verzichten. Sonst haben Sie bald nur noch trübe Aussichten. Neutralreiniger und ein Bad-Putzer, eventuell etwas Stahlfix, genügen. Gegen Kalk Zitronensäure einsetzen, da Essig die Profile der Duschabtrennung angreifen kann.

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