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Kindern erklärt: Auf einem hohen Berg ist die Schwerkraft geringer als im Tal

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Auch wenn sie down under leben und ihre Köpfe von Europa aus gesehen nach unten zeigen – auch Australier und Neuseeländer fallen nicht von der Erde. Denn im Universum gibt es kein Unten und Oben. Vor allem sorgt aber eine irdische physikalische Größe dafür, dass kein Mensch dauerhaft den Boden unter den Füßen verliert – die sogenannte Schwerkraft. Sie zieht praktisch jeden Gegenstand auf der Oberfläche des Planeten an wie ein Magnet.

„Hintergrund ist das Newtonsche Gravitationsgesetz, wonach Masseteilchen sich gegenseitig anziehen“, erklärt Jürgen Kusche. Er ist Leiter des Bereichs Schwerefeld am GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam. „Die Erde, aber auch jeder andere Himmelskörper ist eine solche Ansammlung von Masseteilchen.“ Die Schwerkraft wirkt dabei umso stärker, je dichter die Teilchen beieinander sind und je größer der Körper selbst ist – je mehr Masse er also besitzt.

Deshalb ist die Schwerkraft beispielsweise auf dem Jupiter auch deutlich stärker als auf der Erde. Auf dem vergleichsweise kleinen Mond hingegen ist sie schwächer – das machte den US-Astronauten bei ihrem Besuch einst gewaltige Luftsprünge von mehreren Metern Höhe möglich.

Aber auch umgekehrt ist die Gravitationskraft des Mondes tagtäglich auf der Erde zu spüren: Sie zieht die Ozeane an sich und steuert den Wechsel von Ebbe und Flut.

Auch auf der Erde selbst gibt es Schwankungen in der Gravitationskraft. So wird die Schwerkraft laut Kusche geringer, wenn man einen hohen Berg besteigt. Denn man entfernt sich immer weiter vom Erdmittelpunkt, an dem das Zentrum der Schwerkraft liegt. „Im Mittel herrscht auf der Erde eine Gravitationsbeschleunigung von 9,8 Metern pro Sekunde zum Quadrat“, fügt Kusche hinzu. Es ist also immer ungefähr die gleich hohe Beschleunigung, mit der Äpfel vom Baum und im Unglücksfall Flugzeuge vom Himmel fallen. Die Wissenschaftler am GFZ Potsdam interessieren sich vor allem für die räumlichen und zeitlichen Veränderungen der Schwerkraft. Sie werden mit Hilfe von Satellitenmessungen bestimmt und geben wichtige Informationen über für das Klima wichtige Prozesse wie den globalen Anstieg des Meeresspiegels oder die Veränderungen in den Eisschilden Grönlands oder der Antarktis. Denn überall dort verändert sich auch die Massenverteilung.

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