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Alle Heizungssysteme im Überblick

Ein Wohnhaus kann mit Einzelöfen oder mit einer Zentralheizung geheizt werden. Oft sind beide Hei- zungssysteme kombiniert, wodurch sich unter Um- ständen die Energiekosten senken lassen.

Einzelofenheizung
Die Einzelofenheizung hat den Vorteil, dass die Wärme dort erzeugt wird, wo sie gebraucht wird, und dass sie dem Wärmebedarf angepasst werden kann. Der Nachteil der Einzelofenheizung ist der verminderte Komfort.

Kachelofen

Besondere Bedeutung als Einzelofen hat der Kachelofen, der in letzter Zeit wieder an Beliebtheit gewonnen hat. Geschätzt werden das gute Raumklima durch eine Kachelofenheizung und die raumgestalterische Wirkung des Kachelofens. Während der Übergangszeit kann ein Kachelofen die Zentralheizung ersetzen.

Vor dem Einbau des Kachelofens sind einige Punkte zu beachten: Ist ein passender Schornstein für den Anschluss vorhanden? Hält die Deckenkonstruktion das große Gewicht aus? Welche Lagermöglichkeiten für Holz sind vorhanden? Kachelöfen gibt es als Grundöfen (Speicheröfen) oder als Warmluftöfen.

Beim Grundofen ist die Feuerung gemauert. Der Ofen hat viel Speichermasse, und die Wärme wird langsam abgegeben. Beim Warmluftofen wird ein meist gusseiserner Heizeinsatz aufgestellt, der mit einer Kachelummantelung oder mit einer Ziegelummauerung versehen wird. Grundöfen heizen einen Raum zunächst wesentlich langsamer auf als Warmluftöfen. Ein schwerer Grundofen kann aber auch nach dem Erlöschen des Feuers den Raum noch lange temperieren. Beim Warmluftofen steht Wärme dagegen schneller zur Verfügung; er lässt sich auch gut regeln.

Ein Grund- wie auch ein Warmluftofen kann mit der Zentralheizung gekoppelt werden, indem durch besondere Technik im Kachelofen zusätzlich Heizwasser miterwärmt wird. Mehrere Räume können mit einem Kachelofen erwärmt werden, wenn über Luftkanäle die Wärme umgeleitet wird. Stören kann dabei die starke Schallübertragung von Raum zu Raum. Kleinere Häuser können mit einem Luftkanalsystem allerdings vollständig geheizt werden.

Kaminofen

Eine preiswerte Alternative zum Kachelofen ist der Kaminofen, der fix und fertig aufgestellt wird.
Kaminöfen haben ein Metallgehäuse mit ausschamottiertem Feuerungsraum. Die Tür zum Feuerungsraum ist meistens verglast; so lässt sich das Feuer beobachten. Specksteinöfen sind eine Art Kachelofen. Mit ihrer Verkleidung aus Platten eines besonderes Steins speichern sie Wärme länger als normale Kaminöfen. Sie sind aber wesentlich teurer. Solche Einzelöfen sind gut geeignet, um vor allem in der Übergangszeit die Aufenthaltsräume zu temperieren. Eine Sonderform ist, wie bei den wasserführenden Kachelöfeneinsätzen, die Einspeisung von erwärmtem Wasser ins Zentralheizungsnetz.
Ölofen und Gaseinzelofen

Öleinzelöfen sind noch immer häufig anzutreffen. Es gibt sie auch nach wie vor neu zu kaufen. Der Tank ist entweder direkt in den Ofen integriert und muss von Hand mit der Ölkanne befüllt wer- den, oder es gibt eine zentrale Versorgung mit einer Pumpe vom großen Heizöltank über Leitungen zu jedem einzelnen Ofen. Gaseinzelöfen findet man am häufigsten in älteren Wohnhäusern in größeren Städten, wo sie an das Stadtgasnetz an- geschlossen sind. Falls Räume damit ausgestattet sind, ist auf genügend Luftzufuhr zu achten.

Nachtstrom-Speicherofen

Eine Dauerheizung mit Strom ist wegen der hohen Betriebskosten sehr teuer; die Anschaffungs- und Wartungskosten sind dagegen gering. Nachtstrom- Speicheröfen werden mit preiswerterem Nachtstrom aufgeheizt und geben die Wärme tagsüber langsam ab. Speicheröfen sind mit wärmespeicherndem Material ausgestattet und haben eine gute Isolierung. Eingesetzt werden vorwiegend Geräte mit einem Ventilator, der die Luft über den warmen Speicherkern führt und in den Raum aus— bläst. Das Ein- und Aussschalten des Ventilators wird über ein Thermostat gesteuert. Ältere Elektrospeicheröfen enthalten häufig Asbestmaterialien. Solche alten Öfen sollten möglichst bald ausgetauscht werden. Viele Stromversorger geben sogar einen Zuschuss, wenn diese alten gegen neue Geräte ausgetauscht werden. Heizen mit Nachtstrom ist günstig für einzelne Räume, zum Beispiel in Altbauten, die nicht mit einer Zentralheizung ausgestattet sind. Ein anderes Heizsystem mit elektrischem Strom ist die Elektro-Fußbodenheizung. Für sie trifft aber besonders zu, dass sie aus Kostengründen kaum in Frage kommt.

Offener Kamin

Der klassische offene Kamin hat mehr dekorative als wärmende Wirkung. Sein Wirkungsgrad ist
sehr schlecht, das heißt, es geht viel Wärme ungenutzt verloren. Aber die Ofenhersteller haben sich auch hier eine Verbesserung einfallen lassen: den Kamin-Heizeinsatz aus Metall. Er hat eine große Glassichtscheibe. Durch diese geschlossene Bau- weise erhöht sich der Wirkungsgrad wesentlich. Wichtig ist, dass ein eigener Kamin vorhanden ist.

Zentralheizung

Eine Zentralheizung versorgt von einem Heizraum oder vom sonstigen Aufstellungsort des Wärmeerzeugers aus das ganze Haus mit Wärme, indem warmes Wasser durch ein Leitungssystem zu den Heizkörpern in den einzelnen Räumen geführt wird. Das Heizwasser wird in einem Heizkessel oder in einem Durchlauferhitzer erwärmt. Das in den Räumen abgekühlte Wasser fließt zum Heizgerät zurück und wird wieder erwärmt. Für die Heizungsverteilung werden heute üblicherweise Zweirohrsysteme verwendet. Bei dieser Technik wird das Wasser zum und vom Heizkörper jeweils in einem eigenen Rohrsystem geführt. Einrohrheizungen sind noch teilweise in älteren Gebäuden vorhanden oder werden bei Altbausanierungen ab und zu eingebaut. Weil sich bei ihnen das ab- gekühlte Wasser mit dem warmen vermischt, müssen die aufeinanderfolgenden Heizkörper bei gleichem Wärmebedarf ständig größer werden.

 

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